Start zweite Klinik-Kooperation
Die Universitätsmedizin Essen (UME) und MENSCHENMÖGLICHES e.V. haben eine Kooperations-Vereinbarung geschlossen. Der Essener Verein wird sich ab sofort mit seiner Einrichtung „Schwere Last von kleinen Schultern nehmen“ am Westdeutschen Tumorzentrum Essen (WTZ) der UME engagieren. Familien, in denen ein Elternteil an Krebs erkrankt ist, und dabei insbesondere deren Kinder, werden in Familien-, Paar- und Einzelgesprächen individuell begleitet.
„Wir freuen uns, MENSCHENMÖGLICHES als Partner für die Patientinnen und Patienten und deren Angehörige in unserem WTZ gewonnen zu haben. In der emotionalen Krisenzeit einer Krebserkrankung ist für die Kinder der Betroffenen zusätzliche Unterstützung und mehr Menschlichkeit wichtig. Die Kooperation ist ein weiterer Baustein, mit dem wir unsere Fokussierung auf das Wohlergehen des Menschen und eine empathischere Medizin umsetzen können“, sagt Prof. Dr. Jochen A. Werner, Ärztlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender der Universitätsmedizin Essen.
„Die Zusammenarbeit mit dem WTZ der Universitätsmedizin Essen als eines von nur zwei onkologischen Spitzenzentren in Nordrhein-Westfalen bedeutet für uns als Verein einen wichtigen Schritt im Jahr unseres zehnjährigen Bestehens. Wir kommen unserer Vision einen großen Schritt näher, jeder Essener Familie, in der ein Elternteil onkologisch schwersterkrankt ist, sich durch Familientherapeuten professionell und emphatisch durch Krankheit und Trauer begleiten zu lassen“, sagt Tim Geldmacher, Mitbegründer und Vorstandsvorsitzender von MENSCHENMÖGLICHES.
In Deutschland sind jährlich etwa 200.000 Kinder von der Krebserkrankung eines Elternteils betroffen. Allein in Essen verlieren pro Jahr etwa 1.400 Kinder einen Elternteil an Krebs. Wenn Eltern onkologisch erkranken, bleiben die mitbetroffenen Kinder und Jugendlichen immer wieder allein und erhalten nicht zwingend eine bedarfsgerechte Begleitung.
„Mit der weiteren Partnerschaft mit MENSCHENMÖGLICHES in diesem Bereich können wir die bereits bestehenden Angebote im WTZ noch einmal relevant erweitern und Familien in ihrer Ausnahmesituation mit einer schweren Erkrankung und immer wieder auch Trauer besondere Begleitung und Beistand bieten – ganz im Sinne unserer Patientinnen und Patienten und ihrer Angehörigen“, sagt Thorsten Kaatze, Kaufmännischer Direktor und stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Universitätsmedizin Essen.
„Unsere Einrichtung „Schwere Last von kleinen Schultern nehmen“ kann und soll die universtätsmedizinische Versorgung ergänzen und den Betroffenen in bewährter Weise kurzfristige wie unkomplizierte Beratung bieten, jetzt auch an der Universitätsmedizin Essen“, sagt Sherille Veira, Geschäftsführerin Finanzen und Organisation bei MENSCHENMÖGLICHES.
Die Vereinbarung zwischen der Universitätsmedizin Essen und MENSCHENMÖGLICHES e.V. sieht Kooperationen bei Erstkontakt und Erstberatung, Krisengesprächen sowie längerfristig und teilweise mehrmonatige Begleitungen vor. Zudem ist ein interdisziplinärer Austausch geplant.
Die Universitätsmedizin Essen hat an vier Standorten 32 Kliniken und 24 Institute und deckt als Klinikverbund die gesamte Bandbreite einer umfassenden medizinischen Versorgung ab. Ein Beispiel der universitären Spitzenmedizin der UME ist das Westdeutsche Tumorzentrum Essen: Mehrere hundert Ärzte und Wissenschaftler aus knapp 40 Kliniken und Instituten arbeiten in 14 interdisziplinaren Behandlungsprogrammen zusammen und bieten Krebspatienten maßgeschneiderte Therapien an.
Der Verein MENSCHENMÖGLICHES e.V. wurde 2011 von engagierten Bürgern gegründet und steht an der Seite von Menschen, die schwer onkologisch erkrankt sind oder die keine Hoffnung auf Heilung haben. Der Verein macht es sich zur Aufgabe, Erkrankte und deren Angehörige – ob jung oder alt – in dieser schweren Zeit zu begleiten und zu unterstützen.
Freuen sich auf die Kooperation (v.l.): der Ärztliche Direktor der UME, Prof. Jochen A. Werner, Tim Geldmacher und Sherille Veira (MENSCHENMÖGLICHES e.V.) und Thorsten Kaatze, Kaufmännischer Direktor der UME.